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Puder: Aha. Ok. Let's Surf The Planet. (Review)

Artist:

Puder

Puder: Aha. Ok. Let's Surf The Planet.
Album:

Aha. Ok. Let's Surf The Planet.

Medium: CD/Download/LP farbig
Stil:

Electro- und Art-Pop, Indie

Label: Pussy Empire Recordings/The Orchard
Spieldauer: 28:36
Erschienen: 06.06.2025
Website: [Link]

PUDER, der Name ist Programm. Wir werden musikalisch eingepudert mit wunderschön duftenden wie klingenden Musik-Cremes, allerdings mit jeder Menge erfrischenden Peeling-Effekten, und noch dazu entdeckt man die in einer ebenso wunderschönen Verpackung. Wer Vielfalt liebt und Abwechslung, der darf sich dieses feine Glanzprodukt der ganz besonderen Art nicht entgehen lassen. Oh ja, denn das PUDER-Album mit dem sperrigen Titel „Aha. Ok. Let's Surf The Planet.“ lässt uns nicht nur über den Planeten surfen, sondern erscheint auf einem schwer beeindruckenden, kunterbunt gesprenkelten Motiv-Vinyl, welches im Grunde zugleich Plattencover und Langrille ist.


Doch geht es natürlich nicht nur um gestalterische Aspekte – so bewundernswert die auch sind – sondern um die Musik hinter bzw. auf dem transparenten Splatter-Motiv-Vinyl. Und die ist genauso schön, vielfarbig und bewundernswert wie das kleine, feine Vinyl-Spektakel.

Ordentlich eingePUDERt und frisch sowie frech und optimistisch kommt „Aha. Ok. Let's Surf The Planet.“ als optischer, aber auch akustischer Hochgenuss vom Plattenteller daher. Hinter PUDER steht eine sehr selbstbewusste Musikerin aus Hamburg, die vieles selbst in die Hand und den Mund nimmt, denn ihre Stimme ist absolut bemerkenswert – und ihr Name könnte schnell zu einer Verwechslung mit einem in Deutschland recht angesagten deutschsprachigen Pop-Musiker führen, den die Radiolandschaft längst für sich entdeckt hat.


Eigentlich sollte diese auch Catharina Boutari aka PUDER offenstehen, der mit „Howl“, einem wunderschönen Duett, das einen in gewisser Weise an den irischen Singer/Songwriter DAMIEN RICE (der ebenfalls hervorragende Duette zu kreieren versteht) erinnert, ein traumhaftes Album-Highlight gelingt. Diese Atmosphäre, diese Schönheit und zugleich Einfachheit ist unbeschreiblich. Eben eine echte Rice-Atmosphäre, der man sofort verfällt oder, wenn nicht, seine Ohren am falschen Platz positioniert sind.
Vielleicht unterhalb der Gürtellinie?


Bei PUDER jedenfalls sollten sie genau dort sein, wo sie hingehören, denn dann darf die Musik genossen werden, welche die Hamburgerin, die sogar aus Gründen der völligen Selbstbestimmung ein eigenes Label, auf dem nur Musikerinnen veröffentlichen dürfen, mit dem verdammt frechen Namen „Pussy Empire Recordings“ (Man stelle sich nur mal vor, ein Mann wäre auf diese Idee gekommen!?) gründete, voll und ganz und rundum in der Hand hat.


Da müssen ihre männlichen Kollegen erstmal nachziehen mit einem 'Penis Empire Recordings' (ein Gleichstellungsbeauftragter-Label so gesehen), wenn der Name noch verfügbar sein sollte. Aber auf jeden Fall sollte die Musik darauf dann wirklich in die Richtung DAMIEN RICE oder eben ANDREAS BOURANI tendieren. Das würde passen zu der musikalischen 'Pussi Empire'-Zunft im PUDER-Klang.

PUDER versteht ihr aktuelles Album als ein 'Segeln im eigenen Universum' oder wie sie es selber ausdrückt: „Komm lass uns verloren gehen! In der schönsten aller Welten. Auf einem Surfbrett durch das All segeln und alle Widrigkeiten überstehen. Mit unserer Gang an der Seite kann uns nichts passieren.“
Ihre 'Gang' sind in diesem Falle Musiker aus Holland und Portugal, die natürlich ein weit auslegendes europäisches Flair mit einbringen. PUDER spricht von einem 'akustischen Roadmovie' das quer durch Europa geht und sich um die eigenen Träume und Ängste dreht.
Untermalt mit Art-Pop-Songs, die mit kurzen Zwischenspielen als Übergang vereint werden, bis am Ende das mit noch nicht einmal einer halben Stunde Laufzeit doch arg kurz geratene Album mit „Bye Baby Bye“ die kunterbunte Leerrille erreicht.


FAZIT: Die Hamburger Musikerin, Produzentin, Label-Inhaberin und kreative 'Musikbeisteuerin' für Theaterinszenierungen Catharina Boutari inszeniert sich ausschließlich als Musikerin und Texterin unter dem Namen PUDER selbst und hinterlässt dabei im Falle von „Aha. Ok. Let's Surf The Planet.“ (Schon der Titel klingt ja fast wie eine Theaterinszenierung, oder?) einen richtig guten, aber deutlich zu kurz geratenen Eindruck. Man spürt der Musik der Österreicherin, die Kind eines ägyptischen Vaters und einer deutschen Mutter ist, dieses europäische Art-Pop-Gefühl weiblicher Prägung und die Freude an, bei der sie experimentelle wie elektronische Klangspielereien sowie Singer/Songwriter-Texte beim Surfen durch ihr eigenes Musik-Universum miteinander klangvoll vereint. Für ihre Alben trifft sie sich im Vorfeld mit Musikern aus Europa und entwirft gemeinsam mit ihnen pop-orientierte Abenteuer, die dann – im Falle von „Aha. Ok. Let's Surf The Planet.“ – sogar auf kunterbuntem Splatter-Vinyl, das gleich als LP-Cover dient, verewigt werden. Hört und sieht sich wirklich gut an.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 95x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A: (15:05):
  • Let's Surf The Planet (0:20)
  • On My Sofa (4:30)
  • I Don't Wanna Wake Up (0:22)
  • Dreamer's Disease (5:13)
  • Space Is Calling (0:38)
  • Particles (4:02)
  • Seite B: (13:31):
  • Big City Big Trouble (1:26)
  • Phone Calls (5:19)
  • Campfire Hideaway (1:31)
  • Howl (4:16)
  • Bye Baby Bye (0:59)

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