„Dieses Album bedeutet der Band sehr viel, denn was man hört, ist zu 100 % authentisch. Es ist die echte THE COMMONERS-Live-Show-Erfahrung, eingefangen aus der Perspektive eines Fans in der Menge. Es ist locker, schwer und voller Energie. Wir haben es am Ende einer langen Tournee aufgenommen, als die Band in Hochform war. Man kann die Energie im Raum spüren, es ist elektrisch.“ (THE COMMONERS zu ihrem Live-Debüt)

Der Titel sagt schon alles: THE COMMONERS waren live auf den britischen Bühnen unterwegs. Ein Ergebnis davon ist dieses – ihr erstes – Live-Album, auf dem sich die fünfköpfige Roots/Blues-Rock-Band aus Toronto, Kanada, in intensiver Spiellaune präsentiert. Knackige Gitarren-Riffs und die whiskeygeschwängerte Stimme ihres Sängers treffen auf wummernde Bässe, ein paar schöne Pianoläufe und treibendes Schlagzeugspiel. Musik, bei welcher der Blues aus jeder Pore tropft und man manchmal nicht weiß, ob das noch Schweiß oder schon Blut ist.

Doch auch gefühlvoll und balladesk bekommen es THE COMMONERS 'on stage' hin, wenn sie auf „Restless“ davon singen, wie schwer das Touren mitunter ist, weil man alle, die zu Hause bleiben müssen, erst einmal zurücklässt. Doch man sieht sich eben zum Glück nach einiger Zeit wieder. Es sind die Mühen der Ebene, die mit dem Erfolg einherkommen...

Da passt der folgende, ebenso ruhige wie hymnische Song „See you Again“ bestens und schließt gleich die LP-A-Seite ab, um die B-Seite wieder hochexplosiv mit „Gone Without Warning“ zu eröffnen.
Und diese Stimmung wird dann die komplette zweite Live-Seite durchgehalten. So lässt sich das Publikum wohl mehr begeistern, als mit den ruhigeren Nummern. Stadion-Rock eben kommt immer besser an als Songs, bei denen man mithören und vielleicht etwas mehr nachdenken soll. Logisch, dass deswegen das Publikum nicht angeströmt kommt. Es will unterhalten und vom Alltag abgelenkt werden. Das gelingt THE COMMONERS auf ganzer Linie.

THE COMMONERS wandeln mit ihren Songs auf den Spuren der ALLMAN BROTHERS mit einem deutlichen Hang Richtung BLACK CROWES und einer nostalgieverliebten Prise zu LYNYRD SKYNYRD. Der Hippie- wie der Hardrock- aber auch Bluesrock-Geist wohnt ihnen dabei inne und wird je nach Lust und Laune rausgeholt. Das macht dem Publikum vor wie den Musikern auf der Bühne sicher viel Freude – wie man auf „Live In The UK“ hören kann.
Allerdings ist das Album ein wenig dumpf abgemischt und auch die Stereo-Effekte gehen manchmal, wenn der Sound zu (druck)voll wird, etwas auf den beiden schwarzen Rillen unter.

FAZIT: Blues und Rock, viel Gefühl und eingängige Harmonien. Nach diesem Rezept brauen THE COMMONERS auch live auf der Bühne ihren Cocktail fürs Publikum, um dieses dann auf eine Reise durch den urwüchsigen Southern Rock mitzunehmen. „Live In The UK“ ist das erste Live-Album der Kanadier, dem wahrscheinlich, wenn sie so weitermachen, schon bald ein weiteres folgen könnte.