NIEDERWELTs „Deus Magnus“ wirkt wie ein vertontes Abfallfeuer, das allerlei Ruß, Dreck und sonstige Grobstoffe absondert. Der Sound donnert roh und organisch, während sich die Songs überwiegend zäh aus dem Schlick herausgraben.

Zwar darf hier und da auch im besten, nihilistischen Sinn drauflosgehämmert werden (man höre u.a. „Reincarnation“), aber selbst in diesen Momenten wohnt der Musik ein feurig-erdiges Element inne, das weniger auf abstraktes Grauen oder spirituellen Wahnsinn hindeutet, als vielmehr des Menschen Größenwahn zu vertonen.
Titel wie „Repetition of Sins“ schaffen aber auch Platz für einen Hauch von Melancholie und Tragik, die sich u.a. in den Gitarrenmelodien breit macht. Wohingegen das dräuende „No Light, No Shadows“ seitens Frontmann Ghâsh so dermaßen gallig herausgekotzt wird, dass die filigran-flirrende Gitarre beinahe zur Nebensache verkommt.

Dem wirkt zwar der doomige Mittelteil des Songs entgegen (der mit einigen gekonnten Melodieschleifern aufwartet), aber die soghafte Negativität, die das Stück von Anfang an ausstrahlt, hält bis zum Schluss an.
Da verwundert es doch ein wenig, dass der Abschluss „Age of Darkness“ (ebenso wie das ähnlich gestaltete Intro „Age of Light“) als minimalistisches Ambient-Geschepper eher verzichtbar wirkt. Aber sei’s drum…

FAZIT: …NIEDERWELTs „Deus Magnus“ ist ein gelungenes Genrewerk voller ursprünglicher Rohheit und feurigem Charakter. Und da Feuer, wie Pech oder Teer, ebenso wie Brachland brennt, verwundern diese Assoziationen beim Hören des Albums kaum.