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Niederwelt: Abart Mensch (Review)

Artist:

Niederwelt

Niederwelt: Abart Mensch
Album:

Abart Mensch

Medium: CD/Download
Stil:

Black Metal

Label: Kult und Kaos Productions
Spieldauer: 52:43
Erschienen: 06.02.2025
Website: [Link]

Der zwiegesichtige Schädel auf dem Cover von „Abart Mensch“, lässt (ebenso wie der Albumtitel) keinen Zweifel daran aufkommen, dass NIEDERWELT alles andere als Philanthropen sind. Die Texte drehen sich stattdessen um den Wahnsinn des menschlichen Geistes und streifen Themen wie Misanthropie, Wahnsinn aber auch Tod und Verderben.
Soweit, so genretypisch.


Mit einem Stück wie „Blut und Stahl“ zeigen die Sachsen aber auch eine kritische Haltung gegenüber menschengemachter Kriegstreiberei und schlagen sich dabei angenehmerweise auf keine bestimmte Seite. Viel eher thematisieren die Musiker generellen Nihilismus und paaren diesen mit der Sinnlosigkeit von Krieg und Tod.
Damit, aber auch mit der Religions- bzw. Kirchenkritik in „Unter dem Banner des Kreuzes“, sticht „Abart Mensch“ zwar nicht zwingend aus der Schwarzmetallmasse hervor, allerdings agieren NIEDERWELT
musikalisch durchaus eigenwillig. Schuld daran ist vielleicht auch der etwas dumpfe, rumpelnde Sound. Das Schlagzeug darf scheppern, die Gitarren riffen verwaschen, erzeugen aber eine dichte Atmosphäre, die den variablen Gesang perfekt untermauert.


Anfangs entsteht zwar der Eindruck, dass ein wenig mehr Druck auf den Riffs wünschenswert wäre, aber nach ein paar Durchläufen macht genau dieser dreckige Hall-Sound den Charme des Albums ein Stück weit aus, denn dadurch entwickeln besonders die langsamen Anteile der Musik eine fatalistisch-bedrohliche Aura (z.B. im genialen „Edelweiß“).


Ein Ausreißer aus dieser Stimmung ist anfangs „Narben im Verstand“, bei dem die sonor rezitierende Stimme eine Aura der Beklemmung mitbringt, die von den schneidend-sehnsüchtigen Gitarrenmelodien untermauert wird.
Das Finale „Die Herren der Schöpfung (Der Antichrist spricht)“ vereint in gewisser Weise die erwähnte verschleppt fatalistische Note der Musik mit trampelnder Aggression, die hier und da auch Bezüge zwischen Black Metal und Punk herstellt. Dass der Text stellenweise sarkastische Züge erkennen lässt passt demnach ebenso gut ins Gesamtbild von „Abart Mensch“.


FAZIT: NIEDERWELT predigen auf „Abart Mensch“ den Verfall unserer Rasse und liefern mit ihrer eigenwilligen und stellenweise leicht skurril anmutenden Black-Metal-Interpretation die passende Musik zu diesem Szenario. Trotz seines dreckig-verwaschenen Sounds ist das Album aber weit weg von einer Rumpelkeller-Produktion und entwickelt mit der Zeit mehr Tiefe, als es anfangs vielleicht scheint.

Dominik Maier (Info) (Review 46x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Perilaos Fluch
  • Narben im Verstand
  • Abart Mensch
  • Edelweiß
  • Glück Auf!
  • Blut und Stahl
  • Unter dem Banner des Kreuzes
  • Die Herren der Schöpfung (Der Antichrist spricht)

Besetzung:

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