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Breathe // Die: gestalt (Review)
Artist: | Breathe // Die |
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Album: | gestalt |
|
Medium: | LP/Download | |
Stil: | Hardcore Punk, Grindcore, Death Metal |
|
Label: | tidal force records | |
Spieldauer: | 27:43 | |
Erschienen: | 01.10.2025 | |
Website: | [Link] |
BREATHE // DIE bezeichnen ihren Stil selbst als ‘Berlin Death Metal‘ und irgendwie passt diese Einordnung doch sehr gut zum Sound und der Atmosphäre, die das Duo mit „gestalt“ kreiert.
Grob gesagt, gibt’s hier Death Metal mit Hardcore Punk-Attitüde zu hören, wobei klassischer Grindcore nicht immer das Maß aller Dinge ist.
Denn den explosiven Wuteruptionen, die diese knappe halbe Stunde Musikvergnügen bietet, wohnt nicht nur eine ungestüme Wut inne. Vielmehr brodelt unter dem aggressiv-nihilistischen Ersteindruck von Stücken wie „Vendors of Violence“ oder auch „War Hawk“ eine Tragik, die – eingedenk des hysterischen Gebrülls – immer wieder das Gefühl von innerer Zerrissenheit und Verzweiflung vermittelt.
Hierbei knüppelt das Duo instrumental trotzdem wie vom ADHS-Teufel besessen, lässt aber immer wieder Raum für diese zermalmende Stimmung, die beispielsweise Bands wie ASPHYX zu kreieren vermögen.
Dass BREATHE // DIE dabei wesentlich mehr Wert auf kompromisslose Geschwindigkeit legen, erklärt sich anhand des Hardcore-Punk-Hintergrundes der Herren von selbst.
Und doch vermögen Stücke wie der Titelsong durch ihre emotionale Ausweglosigkeit, den vertonten Konflikt mit sich selbst und seiner eigenen Existenz zu fesseln. Denn dadurch wirkt die Musik zu keiner Zeit plump aggressiv oder gar stumpf haudrauf-mäßig. Stattdessen gibt’s hier Krach mit Köpfchen zu hören, der in dem verschleppten Sludge-Core-Brecher „Undertow“ genauso Gift und Galle speit, wie das knappe Grind-Gemetzel „Prejudice“ kathartisch und reinigend wirken kann.
FAZIT: Zwischen Nihilismus und Anarcho-Punk-Haltung schälen sich die Hauptstädter BREATHE // DIE mit „gestalt“ ein galliges Pfund Musikaggression aus den vom Leben geplagten Leibern. Dabei verkommt die Aggression aber nie zum Selbstzweck, dient eher einer persönlichen Katharsis und zieht dem Hörer wie nebenbei die Lauscher straff. Stark!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Side A:
- Louder than Your Peace
- Ad Nauseam
- The Echoes of Past Bruises
- Vendors of Violence
- Tower of Violence
- Tears You Were Told Are for the Weak
- Side B:
- A Silhouette to Suffice
- War Hawk
- Neubeginn
- Gestalt
- Undertow
- Prejudice
- Arsonist
- gestalt (2025) - 13/15 Punkten
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