Partner
Services
Statistiken
Wir
Sic Mundus: Universum (Review)
Artist: | Sic Mundus |
![]() |
Album: | Universum |
|
Medium: | Download/Do-LP/Do-CD | |
Stil: | Progressive Rock |
|
Label: | Sic Mundus Music/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 73:59 | |
Erschienen: | 05.09.2025 | |
Website: | [Link] |
Erst füttern uns die polnischen SIC MUNDUS vor knapp zwei Jahren mit Illusionen und dann kommen sie uns gleich mit dem ganzen „Universum“! Das klingt doch schonmal universal und musikalisch weitreichend. Aber ja doch, denn die Musik hinter SIC MUNDUS pflanzt auf ihrer Flussseite mitten in ihr ureigenes Universum Bäume für die Stachelschweine – und bereitet damit allen, die sich in dem Umfeld dieser RIVERSIDE- und PORCUPINE TREE-Fixpunkte bewegen, aber gerne auch die Klassiker von DREAM THEATER bis MARILLION (bestens in dem melancholischen Titeltrack nachzuhören) bevorzugen, ein feines Stück Musikkultur, das von der noblen Verpackung bis hin zur Musik sogar noch etwas mehr als der Vorgänger „Illusions“ zu überzeugen versteht.
Auffällig ist neben den typischen Prog-Schlagseiten besonders das ausgeprägte Bass-Spiel Artur Placzynskis, der sich immer wieder in den Vordergrund spielt und oft die Songs vom Album-Anfang an einleitet. Zudem ist er für die Texte verantwortlich, die dann Mikolaj Krzaczek vorträgt. Allerdings ist dessen Stimme zwar hörenswert, hinterlässt aber keine auf Dauer markanten Erinnerungswerte, während die Instrumentalfraktion für ungebremste Abwechslung sorgt.
„Universum“ verstehen SIC MUNDUS als die Fortsetzung ihres insgesamt recht düsteren und symphonischen „Illusions“-Albums, das sich zwischen wütendem Aufbegehren und hoffnungsvollen Illusionen sowie Apokalypse und Katharsis bewegte. Genau hier knüpft „Universum“ musikalisch, textlich und gestalterisch an, begibt sich anfangs auf die Straße ins Nirgendwo, die in einem untergehenden Königreich endet und im Falle der limitierten Doppel-CD sich auf grandiose Weise in der (rein instrumentalen) Suche nach seinem eigenen Ich fortsetzt.
Auch gilt, dass gerade die beiden Longtracks „M.A.D.“ (mit einer symphonischen Kombination aus klassischen Streichern und metallischen Gitarren, in der ganz plötzlich sogar eine alles verwirrende Trompete erklingt) und das finale (orchestrale, getragene und klassische, sich im Stile eines Bolero steigernde und mit nur wenig Gesang versehene) „Agartha“, das ein wenig an das symphonische Meisterwerk „The Fall Of Usher“ des ALAN PARSONS PROJECT erinnert, besonders beeindrucken.
Eine ganz besondere Erwähnung verdient natürlich die Bonus-CD der limitierten Album-Ausgabe. In dieser Beziehung lassen wir SIC MUNDUS am besten selber zu Wort kommen: „Und wenn das [die beiden komplexen Longtracks – T.K.] für manche noch nicht genug ist, bietet die Band einen Bonustrack (auf der CD als Extra-Disc veröffentlicht) – einen rein instrumentalen Track mit einer Länge von über 18 Minuten, dessen Stil weit über das hinausgeht, was die Band bisher zu bieten hatte. Einige werden SIC MUNDUS für diesen Track lieben – andere werden sie hassen.“
Ein gewagtes Stück – bei dem elektronische Musik im Berliner-Schule-Stil auf Saxophon und ein spannendes Rhythmus-Gerüst trifft – das dem Bonus-Begriff eine besondere Bedeutung verleiht.
FAZIT: Die polnische Band SIC MUNDUS liefert auf „Universum“ nach dem beeindruckenden 2024er-Vorgänger „Illusions“ wieder eine feine Qualitätsarbeit ab, die den großartigen Eindruck Polens als Prog-Hochburg erneut bestätigt. Von der Musik bis zur hervorragenden Gestaltung (dreiflügeliges Digipak samt 16-seitigem Booklet) ist „Universum“ absolut stimmig, wobei gerade die limitierte Version mit einer Bonus-CD überrascht, welche sogar völlig unerwartet SIC MUNDUS' elektronische Musik-Qualitäten aufzeigt. Ein echt lohnenswertes „Universum“ für alle Prog-Freigeister, die gerne auch in Erinnerungen an die heroische Prog-Vergangenheit schwelgen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1 (55:43):
- The Road To Nowhere
- The Wheels Of Time
- In The Deep
- M.A.D.
- Digital Slave
- Universum
- Empire's Fall
- Agartha
- CD 2 – Bonus-CD (18:16):
- A Look Into The Inner Self
- Bass - Artur Placzynski
- Gesang - Mikolaj Krzaczek
- Gitarre - Michal Kaszczyszyn, Greg Davies
- Keys - Andrzej Sesiuk
- Schlagzeug - Torsten Bugiel
- Sonstige - Iga Kaluza (Harmoniegesang), Mykhailo Kobets, Sunday Bayode Emmanuel (Trompeten), Alessio Castaldi (Saxophon)
Interviews:
-
keine Interviews