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Alison Krauss & Union Station: Arcadia (Review)
Artist: | Alison Krauss & Union Station |
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Album: | Arcadia |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Folk, Bluegrass, Country, Americana, Singer/Songwriter |
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Label: | Down The Road Records/Bertus | |
Spieldauer: | 36:02 | |
Erschienen: | 28.03.2025 | |
Website: | [Link] |
Liest und hört man heutzutage den Namen ALISON KRAUSS, dann gehen die Gedanken oft in zwei Richtungen.
Die eine bezieht sich auf ihre seit 40 Jahren (recht erfolgreich) praktizierte Folk-, Bluegrass- und Country-Musik, die gerne unter dem Oberbegriff Americana zusammengefasst wird.
Die andere aber ruft (wohl nicht nur bei den Fans von LED ZEPPELIN) den Namen ROBERT PLANT auf den Plan, der sich nie zu schade dafür war, das eine oder andere Duett mit Krauss anzustimmen und mit „Raising Sand“ im Jahr 2007 gleich ein komplettes Album mit ihr aufzunehmen, dem dann 2021 mit „Raise The Roof“ ein weiteres folgte.
Auf ihrem aktuellen Album „Arcadia“ ist Mr. Plant nicht mehr zu entdecken, dafür heizen ihr aber die Country-Folk-Matadoren der UNION STATION ordentlich ein. Und das Motto lautet hierbei: „Back To The Roots“, sodass Bluegrass und Country erneut die musikalische Richtung von „Arcadia“ bestimmen, während Krauss die spannenden Texte verschiedener Autoren bzw. gestandener Poeten aus Gegenwart und Vergangenheit – man höre nur einmal bei „The Hangman“ oder „Richmond On The James“ genauer zu – mit ihrer charismatischen, sofort wiedererkennbaren Stimme singt oder den Gesang RUSSELL MOORE überlässt. Es lohnt sich also nicht nur zuzuhören, sondern auch die mit allen Texten bedruckte, sehr ansprechend gestaltete Innenhülle dabei mit zur Hand zu nehmen.
Natürlich fehlen die countrytypischen Lap Steel, Fiddel, Dobro und akustische Instrumente nicht. Die Stimmungen sind oft melancholisch veranlagt und schmeicheln dem Hörer, selbst wenn die eine oder andere überraschende Wendung eintritt. Sehr schön sind hierbei besonders die zusätzlichen männlichen Gesänge von Russell Moore, wodurch ein Song wie „The Hangman“ eine gewisse THE DUBLINERS-Aura versprüht. Gleiches setzt sich dann in „Granite Mills“ fort und hält sich auf dem gesamten Album die Waage, was für eine angenehm wechselnde feminin-maskuline Atmosphäre sorgt, wobei aber konsequent das Country-Feeling hochgehalten wird.
Das Album klingt genauso naturverbunden und harmonisch wie sein Titel „Arcadia“: ein Ort voller Harmonie und Unschuld und eine ländliche Welt, welche dem Paradies sehr nahe kommt. Die Texte allerdings greifen traditionellere Themen auf, erzählen durchaus traurige Geschichten, sodass manchmal Adam und Eva nicht weit zu sein scheinen, die nach den Verführungskünsten durch die Schlange von Gott aus besagtem Paradies verbannt wurden. Trotzdem verbirgt sich dahinter die erste große Liebesgeschichte...
In diesem Sinne zählt auf „Arcadia“ die Liebe und das Menschliche mehr als alle göttlichen Ideale, die einem einfach nicht weiterhelfen, wenn man in Situationen gerät, die einem – wie in einigen der Texte deutlich beschrieben – das Leben besonders schwer machen, weswegen dem ersten wie letzten Song verbindend eine bedrückende Stimmung innewohnt.
So traurig das Album also mit „Looks Like The End Of The Road“ begann, so endet es auch mit der todtraurigen, doch trotzdem hoffnungsschimmernden Ballade „There's A Light Up Ahead“.
FAZIT: 14 Jahre haben sich ALISON KRAUSS & UNION STATION nach ihrem Nummer-1-Album in den Billboard-Country/Bluegrass/Folk-Charts Zeit gelassen, um „Paper Airplane“ nun „Arcadia“ folgen zu lassen, wobei sie bewusst den typischen Folk/Country-Klang des Papierflugzeugs auch für „Arcadia“ übernehmen. Man sollte sich eben nie von einem erfolgreichen Konzept verabschieden, sodass auch diese LP zehn zeitlos schöne, oft melancholisch anmutende American-Songs voller Country-Feeling plus poetischer Texte enthalten, die abwechselnd mit den beeindruckenden Stimmen von ALISON KRAUSS und RUSSELL MOORE vorgetragen werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (18:39):
- Looks Like The End Of The Road (3:40)
- The Hangman (3:38)
- The Wrong Way (3:36)
- Granite Mills (3:41)
- One Ray Of Shine (4:04)
- Seite B (17:23):
- Richmond On The James (3:28)
- North Side Gal (2:37)
- Forever (3:40)
- Snow (3:24)
- There's A Light Up Ahead (4:14)
- Bass - Barry Bales
- Gesang - Alison Krauss, Russell Moore, Barry Bales, Ron Block
- Gitarre - Ron Block, Jerry Douglas, Dan Tyminski
- Keys - Viktor Krauss
- Sonstige - Alison Krauss, Stuart Duncan (Streichinstrumente), Jerry Douglas (Dobro), Adam Steffey (Mandoline), Jeff Taylor (Akkordeon)
- Arcadia (2025) - 11/15 Punkten
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