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Oak: The Third Sleep (Review)
Artist: | Oak |
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Album: | The Third Sleep |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Karisma Records/Plastic Head Distribution | |
Spieldauer: | 46:11 | |
Erschienen: | 25.04.2025 | |
Website: | [Link] |
Progressive Rock aus Norwegen. Das klingt schon mit dieser Aussage vielversprechend. Denn gerade die skandinavischen Prog-Pfade sind von vielfältigen und abwechslungsreichen Windungen geprägt. Eine Feststellung, die OAK mit „The Third Sleep“ auf ganzer Linie bestätigen und ein ähnlich starkes Album hervorzaubern wie ihr nunmehr sieben Jahre zurückliegendes „False Memory Archive“, das unser (ehemaliger) Kollege Kluge als „ein absolutes Referenzwerk des modernen Art Rock“ einstufte, womit er zwar Recht hatte, aber die Aufmerksamkeit, die „False Memory Archive“ verdient hätte, blieb ihm im Grunde verwehrt.
Nun also „The Third Sleep“. Wahrscheinlich wird es auch diesem Album ähnlich ergehen, was aber nichts daran ändert, dass es für alle, denen die melancholischeren Werke von OPETH über TALK TALK bis PORCUPINE TREE und MADRUGADA zusagen, hier ein hochklassiges Werk des norwegischen Prog-Trios, verstärkt durch drei weitere Musiker an Gitarren und Saxophon, geboten bekommen.
Thematisch geht es um die Licht-und Schattenseiten unseres Daseins, die natürlich musikalisch auch mit helleren wie dunkleren (Moll-)Tönen und durchgängig gutem Gesang präsentiert werden.
Artrock, Progressive-Folk, aber auch ein paar metallische Schlenker und herrliche Saxophon-Tupfer durchdringen abwechslungsreich die Dreiviertelstunde von „The Third Sleep“ und laden keinesfalls zum Einschlafen, sondern zum intensiven Zuhören ein. Das Unterbewusstsein wird hier nicht nur konzeptionell thematisiert, sondern auch beim Hörer angeregt, der den poetischen wie durchaus (sozial)kritischen Texten folgen darf. Offensichtlich bilden Musik und Poesie auf „The Third Sleep“ eine wichtige Einheit, sodass Akustisches und Elektronisches in den entsprechenden Schlafphasen für ein spannendes Wechselspiel sorgen.
Ein Piano spielt sich immer wieder in den Vordergrund, während breite Keyboard- oder E-Gitarren-Flächen mal hinter-, dann wieder vordergründig brillieren. Zudem ist der Sound bestens abgemischt und macht „The Third Sleep“ unter hochwertigen Kopfhörern zu einem wahren Klangerlebnis.
Allerdings bleibt das Album im Fluss und verzichtet auf übertriebene Experimente, selbst wenn es zum Ende hin mit „Borders“ (ein paar ANEKDOTEN-Referenzen) und „Sensory Overload“ gehörig an retro-progressiver Fahrt aufnimmt, die sich bei „Shapeshifter“ durch ein richtig starkes Gitarren-Solo des Gast-Gitarristen Dave Foster ankündigt. Nun bekommt auch Schlagzeuger Sigbjørn Reiakvam so einiges zu tun und meistert seine, in diesem Fall dann doch ziemlich komplexe Aufgabe mit Bravour.
Im letzten gut 8 Minuten langen „Sensory Overload“ lassen es OAK noch einmal richtig progressiv krachen und beeindrucken mit ihrem komplexen Finale sicher auch diejenigen, denen bis dahin „The Third Sleep“ etwas zu verhalten und melancholisch ausgefallen war. Doch spätestens, wenn dann in allerbester VAN DER GRAAF GENERATOR-Manier das Saxophon einsetzt, wird dieses Stück zu einem echten Prog-Szene-Highlight!
FAZIT: Mit „The Third Sleep“ gibt es schwer beeindruckende Prog-Rock-Grüße aus Norwegen, die anfangs sehr melancholisch und am Ende voller komplexem Retro-Prog ihre Bahnen durch die dritte Schlafphase ziehen. OAK gelingt es, mit „The Third Sleep“ ein Album zu schaffen, welches so einige Erinnerungen an OPETH aus Schweden oder OAKs Landsleute WOBBLER und LEPROUS weckt und sich damit ganz weit vorne im Umfeld des hochwertigen und anerkannten wie begehrten Progressive Rock aus Skandinavien einordnet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- No Such Place
- London
- Run Into The Sun
- Shimmer
- Shapeshifter
- Borders
- Sensory Overload
- Bass - Øystein Sootholtet
- Gesang - Simen Valldal Johannessen
- Gitarre - Stephan Hvinden, Øystein Sootholtet, Dave Foster
- Keys - Simen Valldal Johannessen, Øystein Sootholtet, Sigbjørn Reiakvam
- Schlagzeug - Sigbjørn Reiakvam
- Sonstige - Steinar Refsdal (Saxophone)
- False Memory Archive (2018) - 15/15 Punkten
- The Third Sleep (2025) - 13/15 Punkten
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